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„Vorbildliches“ Projekt: Offizielle Einweihung der sanierten Kläranlage
Schneiden feierlich das Band durch (v.l.): Stellvertretender Bauamtsleiter Jan Jäkel, Hohenbostels Ortsvorsteherin und Ratsmitglied Diana Wendt-Dittmer, Ratsmitglied Andreas Meyer, Bürgermeister Dr. Merlin Franke, Dr.-Ing. Jens Knollmann von der Ingenieurgesellschaft Dr. Knollmann, Geschäftsführer Avacon Wasser Thomas Meyer und Bauamtsleiterin Inga Heitmann. Fotos: Gemeinde Bienenbüttel
Bienenbüttel/Hohenbostel. Knapp zweieinhalb Jahre nach dem ersten Spatenstich hat die Gemeinde Bienenbüttel die rundum sanierte Kläranlage in Hohenbostel jetzt im Beisein von Ratsmitgliedern, Ortsvorstehern sowie Vertretern von am Bau beteiligten Firmen offiziell eingeweiht. Bevor es zur Besichtigung auf die Kläranlage ging, sprach Bürgermeister Dr. Merlin Franke in seiner Begrüßungsrede vom „größten Umwelt- und Energiesparprojekt seit Bestehen der Einheitsgemeinde Bienenbüttel“. Augenzwinkernd fügte er hinzu, dass die Kläranlage diesen Titel wohl nicht allzu lang tragen werde – schließlich stehe der Bau des Mehrzweckzentrums unmittelbar bevor.
Die Sanierung der mehr als 30 Jahre alten Anlage sei dringend notwendig gewesen, betonte der Bürgermeister. Zum einen sei sie bei 7.000 Einwohnern an ihrer Belastungsgrenze, zum anderen energetisch stark optimierungsbedürftig gewesen. Mit der modernisierten Anlage habe sich der Gesamtenergieverbrauch der Einheitsgemeinde um etwa 20 bis 30 Prozent reduziert.
Dass die Gemeinde diese Zeichen bereits vor der Corona-Pandemie erkannte, habe sich als Glücksfall erwiesen: „Bei den gestiegenen Preisen für Baumaterialien hätten wir, wenn wir später mit der Modernisierung begonnen hätten, wesentlich tiefer in die Tasche greifen müssen!“, ist Dr. Franke überzeugt. Gerechnet wird mit Kosten in Höhe von sieben Millionen Euro, davon stammt eine Million Euro aus Zuschüssen. „Dass wir uns aktuell im Kostenrahmen befinden, freut mich besonders“, sagte er.
Abgeschlossen ist das Projekt für die Gemeinde jedoch noch nicht: „Mir schwebt vor, dass diese Kläranlage eines Tages nicht mehr nur wie jetzt ökologischer und wirtschaftlicher ist, sondern energieautark läuft“, erklärte der Bürgermeister und brachte das Thema Photovoltaik-Ausbau ins Spiel. Zu prüfen sei zum Beispiel, ob das Kläranlagen-Gelände für Freiflächen-Photovoltaik genutzt werden könne. Am Ende sei wichtig, „das Beste für die Bürger und die Natur in unserer Einheitsgemeinde rauszuholen, ohne dabei die Gebührenzahler aus den Augen zu verlieren.“
Lobende Worte fanden auch Thomas Meyer, Geschäftsführer Avacon Wasser, der das Sanierungsprojekt als „vorbildlich“ bezeichnete, aber auch einen Ausblick auf zukünftige Möglichkeiten und Anforderungen gab, und Dr.-Ing. Jens Knollmann von der Ingenieurgesellschaft Dr. Knollmann, der noch einmal auf die durch die Pandemie und die Energiekrise erschwerten Rahmenbedingungen verwies, die alle Beteiligten aber gut gemeistert hätten. Trotz Pandemie und Baukostensteigerungen ist man bisher sowohl im Zeit- als auch im Kostenrahmen geblieben, was bei einem Projekt dieser Größenordnung leider außergewöhnlich ist.
Bei einem Tag der offenen Tür, der voraussichtlich im September angeboten werden soll, können sich alle Interessierten über die neue Technik in der Kläranlage informieren.